Neue Wohnung - neue Bahn - das bedeutet immer erst einmal Planungsarbeit. Durch den Umzug nach Holzgerlingen gab es einen neuen Raum mit den Abmessungen 4,93 x 3,53 m, der etwas größer ausfiel als das Rennbahnzimmer in Ohmden.
Als klar war, welches Zimmer die Rennstrecke beherbergen würde, habe ich mich an die Planung gemacht. Dabei flossen auch andere Aspekte in die Überlegungen ein, wollte ich doch einige Bereiche optimieren oder anders machen, als ich es beim Ohmden Speedway umgesetzt hatte.
Gesagt getan, das Planungsprogramm wurde gestartet und Abende mit der Suche nach einem neuen Streckenlayout verbracht, das gleichermaßen anspruchsvoll (analog) wie auch flüssig (digital) zu fahren sein sollte. Außerdem waren die oben beschriebenen Anforderungen einzuarbeiten.
Was soll ich sagen - ich fand meinen Meister in den Räumlichkeiten und wurde "Betriebsblind". Ein guter Freund und Slotracer stellte dann den Kontakt zum Bönnering her. Dort im Forum stellte ich dann meinen Raum als Maßzeichnung zur Verfügung und die Freunde dort begannen gleich mit Vorschlägen.
Erwartungsgemäß waren auch dort einige Konzepte zu diskutieren, Vorschläge wurden gemacht und wieder verworfen, bis eines Tages die Grundidee auftauchte.
So war der Verzicht auf den Wunsch nach Wegfall des Spurlängenausgleichs eine Empfehlung der Experten, die wirklich Sinn macht.
Auch wenn der Spurlängenausgleich durch die Möglichkeit zum Spurwechsel weniger wichtig erscheint - auf jeder Bahn gibt es eine Spur, die etwas schneller ist als die andere. Außerdem verliert man durch jeden Spurwechsel Zeit. Deshalb ist die Ideallinie zwar theoretisch der optimale Weg, um die Strecke zu umrunden. Allerdings - im Unterschied zur realen Welt - auf der Slotbahn nicht der Schnellste. Damit für beide Spuren gleiche Voraussetzungen herrschen, ist der Spurwechsel auch auf einer digitalen Slotbahn sehr wichtig für die Chancengleichheit.
Allerdings erschien mit die Basis zu einfach - speziell mit dem Wunsch auch analog Rennen zu fahren - und ich überlegte mit dem gefundenen Basislayout, wie man dieses anspruchsvoller gestalten könnte.
Ergebnis war das imposante S auf der rechten Seite (das Bild unten zeigt den Testaufbau), welches bis auf wenige Zentimeter exakt in die vorhandene Lücke passte.
Wie sich herausstellte war damit das Layout gefunden. Es fand 'Gnade' vor den Augen der digitalen Spezialisten und auch die analoge Fahrerfraktion gab ihren Segen. Eine letzte Änderung betraf die Unterführung. Diese wurde anders herum gelöst. Der hintere linke Teil wäre sonst schlecht bis gar nicht einsehbar gewesen und damit ein Punkt für gehäufte Abflüge.
Auch nach jetzt fast zwei Jahren macht es immer noch riesigen Spaß, dort auf Zeitenjagd zu gehen, heiße digitale Rennen mit sechs Fahrzeugen auszutragen oder sich mit schnellen Analogautos zu duellieren. Danke an die Jungs vom Bönneboard.
Es wurde zwar Ende April, bis der Bau begonnen werden konnte, aber bekanntlich wird gut, was lange währt. Warum also beeilen?
Wer sich ein Bild meiner anfänglich verzweifelten Planungsbemühungen machen möchte - eine Auswahl aller verworfenen Streckenpläne ist in der Fotogalerie zu finden. Dazu habe ich die ebenfalls verworfenen Vorschläge aus dem Kreis der Bönneringler gepackt.
Weiter ging es dann mit der Realisierung der Rennbahn. Zum Bericht über den Bahnbau geht es hier.