Die neue Rennstrecke wurde technisch so verändert, dass analoges und digitales Slotracing möglich ist. Dazu fielen einige Elemente weg, andere kamen hinzu. Da jetzt zwei Systeme zu integrieren waren, wurde die Technik noch komplexer. Die damit verbundene Tüftelei macht für mich jedoch ebenfalls den Reiz am Rennbahnhobby aus. Jetzt zu den einelnen Punkten.
Schon in Ohmden hatte ich im Kopf, die Bahn für analoges und digitales Slotracing zu nutzen. Allerdings galt digitales Autorennen damals noch als 'Spielkram' und dann kam der Umzug in Sichtweite. Als Ergebnis blieb der Ohmden Speedway erst einmal rein analog.
Das sollte sich jedoch beim Bau der neuen Strecke ändern und so war der Dualbetrieb von Anfang an eingeplant. Erste Hürde war die Tatsache, dass mit dem Einbau der Weichen die Möglichkeit entfiel die Strecke in beide Richtungen zu befahren. Es gibt dafür inzwischen zwar eine Lösung, aber die schied aus Kosten- und Platzgründen aus.
Schon kamen erste Zweifel auf, ob digitaler Betrieb tatsächlich sein soll. Ich habe dann aber doch weiter gemacht und das bis heute nicht bereut. Warum die Befahrbarkeit in beide Richtungen nicht möglich ist bzw. wie es doch machbar wäre, dazu gibt es mehr Informationen auf der Seite Dualbetrieb.
Die über den Cockpit-Toolbox Online-Shop erhältliche Startampel ist optisch recht ansprechend, passt allerdings nicht mehr auf den Linden Park Speedway. Problematisch ist in dem Fall die lange Start/Zielgerade direkt vor den Fahrerplätzen. Damit alle die Ampel gut erkennen können, müsste diese noch 1-2 m weiter nach links versetzt werden. Das ist jedoch nicht möglich, da sie dann im Treppenhaus des Mehrfamilienhaus angebracht wäre :-).
Ich habe lange überlegt und bis Anfang 2012 ausschließlich die Softwareampel auf dem Monitor verwendet, bis ich das Projekt Startampel aus LED-CLuster Modulen angegangen bin. Mehr zu diesem Thema gibt es gibt es unter Cockpit-XP -> LED Startampel.
Eine Besonderheit stellt die per Software (Cockpit-XP) realisierte Tankfunktion dar.
Der Tankinhalt wird Fahrzeug abhängig "verbraucht". Der Verbrauch lässt sich in den Eigenschaften des Fahrzeugs einstellen. Dadurch ist es möglich, verschiedenste Fahrzeuge über den Verbrauch gegeneinander antreten zu lassen. So muss ein schneller Formel 1 Rennen häufiger einen Tankstop einlegen als z.B. ein DTM- oder ein Straßenfahrzeug. Die Chancengleichheit ist damit gegeben. Die Entscheidung fiel auch deshalb auf Cockpit-XP, weil diese Option auch für analoge Rennbahnen funktioniert.
Die "Boxengasse befindet sich vor Start und Ziel und hat eine Länge von ca. 100 cm. Die Gabellichtschranken, die für den Beginn der Topspeedmessung dienen und die Sensoren für Start/Ziel sind zusätzlich als Boxengasse konfiguriert.
Steht das Fahrzeug nach der Einfahrt in die Boxengasse eine halbe Sekunde beginnt der Tankvorgang. Es ist möglich vor Erreichen des 100% Füllstands die Box zu verlassen. Entsprechend früher muss nachgetankt werden. Diese Funktion alleine macht für Analog-Racer viel Spaß und gestaltet die Rennen erheblich abwechslungsreicher.
Gegen das "Vergessen" des Tankvorgangs gibt es eine Maßnahme. Zum einen ist einstellbar, dass das Fahrzeug zwar weiterfahren kann, die gefahrenen Runden jedoch nicht mehr gezählt werden.
Des Weiteren wäre es möglich, den Strom bei leerem Tank für den "unaufmerksamen" Fahrer dauerhaft zu unterbrechen. Ich habe mich jedoch für das "Stottern" entschieden. Der Strom wird einfach kurz unterbrochen und wieder freigeben. Das ist ein einfacher und doch nachhaltiger Erziehungseffekt. Nichts ist schließlich frustierender als den Gegner vorbei ziehen zu sehen, während man sich um den Kurs "stottert". Steht das Fahrzeug dann in der Boxengasse, beginnt der Tankvorgang und anschließend kann wieder normal weiter gefahren werden.
Seit Ende August 2008 ist das Tanknetzteil im Einsatz, welches je nach "Tankfüllung" den Bahnstrom steuert. Voller Tank bedeutet weniger Strom, leerer Tank entsprechend mehr Leistung und schnellere Rundenzeiten. Das macht 'ne Menge Spass und nähert die Realität bei Slotcarrennen noch mehr an die 1:1 Vorbilder an. Allerdings funktioniert das nur im Analogbetrieb. Die neue Control Unit für das Carrera® Digital System bietet mit dem Real-Tankmodus inzwischen eine ähnliche Funktion.
Das Programm bietet die Option, für verschiedene "Regelverstöße" Strafpunkte zu vergeben. So werden regelkonform und auf der Strecke fair agierende Fahrer belohnt, Rowdys hingegen landen eher auf den hinteren Rängen.
Das Strafpunktesystem ist mit den Not-Aus-Schaltern verknüpft. Wer den Schalter drückt, bekommt automatisch Strafpunkte. Wird das eingestellte Limit überschritten, verhängt das Programm automatisch eine Boxengassenstrafe.
Die digitalen Rennbahnsysteme von Carrera haben auf der Start-/Zielgeraden versetzt aufgedruckte Startplätze. Die Fahrzeuge werden dann nach Trainingszeit auf die Positionen gestellt und starten versetzt hinter einander - wie in den Startaufstellungen bei realen Rennen. Theoretisch funktioniert das auch bei analogen Slotbahnen.
Allerdings macht das ganze nur Sinn, wenn die Startplätze auch auf Frühstarts überwacht werden können. Mit der Zeitmessung Cockpit-XP ist das machbar.
Seit kurzem gibt es auf dem Linden Park Speedway eine Start-/Zielgerade mit 6 versetzten Startplätzen. Jeder einzelne Startplatz wird mit einem IR-Empfänger auf Frühstarts überwacht. Wer zu schnell losfährt erhält sofort und automatisch eine Boxengassenstrafe.
Bei analogen Rennen ist die Frühstartüberwachung ebenfalls aktiv. Dort allerdings nur bei den Start/Ziel eingelassenen Gabellichtschranken. Fährt ein Fahrer vor Rennfreigabe los, schaltet das Bahnstromrelais die Spur für die Dauer von 5 Sekunden (einstellbar) stromlos.
Alles in allem bringt dieses System noch einen Tick mehr Realismus und Fahrspaß auf die Slotbahn.
Bei diesem Elektronikmodul handelt es sich um eine Erweiterungseinheit für die BlackBox oder Control Unit. Damit sind diverse Optionen nutzbar, z.B. Not-Aus-Schalter, zusätzliche Sensoren, etc. Der für mich interessante Teil ist jedoch der Booster oder Mixer.
Bei der bisherigen Lösung übernahm ein Labornetzteil die Stromversorung der Rennbahn. Dazu muss die BlackBox zwischen Bahn und Labornetzgerät hängen, da sonst die digitalen Steuersignale nich in der Bahn ankommen. Nachteil: Die BlackBox verkraftet maximal 7-8 Ampère. Dann steigt sie aus oder wird beschädigt. Deshalb muss die Stromstärke begrenzt werden. Das ist zwar gegenüber einem Standardtransformator immer noch eine Leistungssteigerung von 100%. Gerade beim Betrieb mit bis zu sechs Digital 124 Autos können bei Lastspitzen jedoch Engpässe auftreten. Ergebnis: Die Autos hängen nicht so spritzig am Gas.
Der Booster-Teil der PELWMSD mischt die digitalen Signale der BlackBox in die zur Bahn laufende Stromversorgung. Die BlackBox wird dabei mit dem Standardnetzteil elektrisch versorgt und arbeitet immer im sicheren Bereich. Das Labornetzgerät kann jedoch bis zu 10 Ampère an die Bahn senden - durch den Booster/Mixer bleiben die digitalen Signale in vollem Umfang erhalten. Kurzfristig kann die PELWMSD bis zu 16A verkraften.
Die Bahnstromabschaltung im Carrera® Digital System erfolgt über den Startknopf Black Box oder Control Unit. Der Nachteil in Verbindung mit einer PC basierten Rennbahnzeitmessung liegt auf der Hand. Wird Chaos ausgelöst und damit das Rennen unterbrochen, bekommt die digitale Steuereinheit davon erst einmal nichts mit - bis der Startknopf gedrückt wird. Die Autos könnten so lange weiter ihre Runden drehen.
Abhilfe schafft ein Relais, welches auf der Platine der BlackBox an den Startknopf gelötet wird. Dieses Relais lässt sich in Cockpit-XP konfigurieren und mit dem Ereignis "Chaos" verknüpfen. Wird das Rennen angehalten, zieht die Software das Relais an - der Druck auf den Startknopf wird so simuliert und die Bahn in den Bereitschaftsmodus versetzt. Das bedeutet auch, die Fahrzeuge halten an, behalten jedoch ihre Funktionalität. Das ist wichtig, wenn ein Fahrzeug nach dem Auslösen von Chaos noch über Start/Ziel rollt. Die Runde wird - je nach eingestellter Nachlaufzeit - noch gezählt.