Optimal (wenn es die Mühe Wert ist) ist eine Einlaufprozedur über 3 Tage. Am besten eignen sich Batterien oder Akkus. Ebenfalls empfehlenswert sind moderne, stabilisierte Netzteile eignen sich gut. Einfache Trafos und Netzteile ohne Stabilisierung sind tabu. Diese schaden dem Motor eher.
1. Tag
Motor ohne Alles, direkt ans Netzeil bei 4-6V und ca. 6-8 Stunden laufen lassen. Motorlager ausreichend ölen. Darauf achten, dass der Motor in der Richtung einläuft, in der er später auch betrieben wird. Nur dann legen sich die Kohlebürsten optimal an den Kollektor. Starke Motoren, wie z. B. Cheetah, SC07 usw. laufen bei 3 V u. U. zu langsam und werden dann zu warm. Diese Motoren sollten daher mit mindestens 5V einlaufen.
2. Tag
Jetzt den Motor ins Chassis einbauen. Motorlager und Achslager ausreichend ölen. Alle Zahnräder mit feiner Schleifpaste (oder Zahnpasta) bestreichen und wieder bei 5-6 V für 4-12 Stunden laufen lassen. Legen Sie dazu einfach das ganze Auto auf den Rücken und klemmen die Stromquelle mit Krokoschnüren an die Schleifer oder direkt an die Motorkabel. Die Schleifpaste sorgt dafür, dass sich Ritzel und Antriebszahnrad perfekt aufeinander einschleifen und später mit geringstem Widerstand laufen werden.
3. Tag
Schleifpaste gründlich entfernen und Zahnräder mit hochwertigem Fett (Keramik Fett) bestreichen und wieder bei 5-6 V für 4-12 Stunden laufen lassen.
Sie haben danach ein hervorragend eingelaufenens Auto. Viele schwören auf solche Einlaufprozeduren und der sportliche Erfolg gibt ihnen zumeist recht.
Beim Einlaufen in Flüssigkeit scheiden sich die Geister. Ich persönlich halte nichts davon. Muss der kleine Motor sich im Wassser schnell zu bewegen, bedeutet das für ihn Schwerstarbeit. Wer jemals Aquajogging erlebt hat, weiß wovon ich rede. Hinzu kommt, dass viele Motorkohlen Flüssigkeit nicht lange Stand halten und sich darin in kürzester Zeit auflösen.
Nach dem Rennen
Die wechselnde Belastung beim Rennen, sorgt für eine erhöhte Verschmutzung des Kollektors durch die Motorkohlen. Bei offenen Motoren kann man das deutlich am schwarzen Belag auf dem Kollektor erkennen. Lassen Sie nun erneut den Motor mit 5-6V für mehrer Stunden an einer Batterie, Akku oder stabilisiertem Netzteil laufen. Der Kohlenabbrand auf dem Kollektor geht spürbar zurück und der Motor läuft wieder deutlich besser.
Bei einem Vergleich der technischen Daten wie Drehmoment und maximale Drehzahl sollten man immer die angegebene Spannung berücksichtigen. Ein Motor mit 23.000 U/min bei 12 V ist meist leistungsfähiger, als ein Aggregat mit 24.000 U/min bei 14.8 V. Erhöht man die Spannung für den auf dem Papier schwächeren Motor mit 23.000 U/min um +2,8 V, dreht er mit Sicherheit höher als 24.000 U/min. Das trifft in gleicher Weise auch auf den Drehmoment zu.
Einige Hersteller geben für ihre Motoren das Drehmoment in den technischen Spezifikationen in Gramm pro cm (g/cm) an.
Was ist nun besser? Mehr Drehzahl oder ein höherer Drehmoment?
Wie immer liegt die Wahrheit irgendwo zwischen beiden extremen. Je kurvenreicher eine die Strecke ist, desto eher ist Drehmoment gefragt. Ein Slotcar mit drehmomentstarkem Motor vermittelt wesentlich mehr Fahrspaß, weil es sich kontrollierter bewegen lässt. Das Fahrzeug beschleunigt besser und gutmütiger aus den Kurven heraus. Zudem ist die Bremswirkung des Antriebs mit hohem Drehmoment stärker.
Je mehr und länger die Geraden die ein Kurs hat, desto mehr Drehzahl braucht man. Meistens wird allerdings die Drehzahl überbewertet. Ein Motor mit 35.000 U/min ist auf der Geraden richtig schnell, aus der Kurve heraus jedoch oft träge. Meist sind solche Motoren sehr schwer zu fahren. Im unteren Drehzahlbereich reagiert das Fahrzeug nur langsam und dann setzt plötzlich eine Leistungsexplosion ein. Hinzu kommt eine schwache Motorbremse, d. h. das Slotcar rollt recht lange aus bis es zum Stehen kommt. Um diese Effekte abzuschwächen, hilft in manchen Fällen eine kurze Übersetzung. Aus den genannten Gründen ist ein drehmomentstarker Motor mit 23.000 U/min (auch RPM) einem Antrieb mit 35.000 U/min auf einer Heimbahn mit vielen Kurven weit überlegen. Auf Clubbahnen mit vielen Geraden und großen (schnellen) Kurven kann ein hochdrehender Motor jedoch seine Berechtigung haben.
Fazit:
Hohes Drehmoment = Kraft und Beschleunigung von unten raus. Geringere Geschwindigkeit.
Hohe Drehzahl = Hohe Endgeschwindigkeit. Geringere Beschleunigung. Weniger gut dosierbar.
Anmerkung:
Inzwischen machen einige Hersteller Angaben über den Drehmoment der Motoren, die kaum noch glaubhaft sind. Beim Einsatz solcher "Supermotoren" wundert man sich in der Praxis, wo das Drehmoment geblieben ist. Hier hilft leider nur testen und eigene Eindrücke sammeln.